Motivation aufrechtzuerhalten, ist selbst zu den besten Zeiten eine Herausforderung. Während Unternehmer:innen mit anhaltender Unsicherheit konfrontiert sind, lauern Feinde der Motivation – Prokrastination, Angst, Impostor-Syndrom – überall. Mit der Zeit erwirbst du jedoch Fähigkeiten, Inspiration und Methoden, die dir helfen, die Motivation auch in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten.
Was uns motiviert, ist äußerst persönlich. Das gilt umso mehr für Unternehmer:innen. Es gibt weniger externe Motivationsquellen, wie die Fristen von Vorgesetzten oder die Gehälter von Mitarbeitenden. Und wenn du ein Unternehmen aus dem Nichts aufbaust, bist du stärker auf deine eigene Motivation angewiesen.
Wie rufst du diese Selbstmotivation hervor? Was motiviert dich, deine Ziele zu verfolgen, selbst wenn du auf Herausforderungen stößt? Und wie motivierst du ein Team? Erfahre, wie du motiviert bleibst auf deinem Weg zum Erfolg, mit Ratschlägen und Strategien von Gründer:innen und Kreativen.
Warum ist Motivation so wichtig?
Motivation ist direkt mit deinem „Warum“ verbunden. Wenn du ein Unternehmen aufbaust und nicht weißt, warum du das tust, wird dir wahrscheinlich die nötige Motivation fehlen. Als Unternehmer:in ist es entscheidend, deine persönliche Quelle der Motivation zu finden – sei es dein „Warum“ oder die Aussicht auf Belohnung, wenn du deine Ziele erreichst.
Gerade in frühen Phasen deines Unternehmens hilft dir diese Inspirationsquelle, auch in schwierigen Zeiten motiviert zu bleiben, zum Beispiel wenn die Verkaufszahlen niedrig oder der Stress hoch sind. Motivation verwandelt positives Denken und gute Gefühle in Energie und Handeln und treibt dich voran.
Intrinsische vs. extrinsische Motivation
Intrinsische Motivation kommt von innen und ergibt sich in der Regel aus einem Interesse oder einer Leidenschaft für die Aufgabe selbst, nicht unbedingt aus einer greifbaren Belohnung. Neugier auf Lernen, Wachstum, Erfahrung und Erfolg reicht oft aus, um intrinsisch motivierte Personen dazu zu bringen, ihre Ziele zu erreichen.
Extrinsische Motivation basiert auf externen Faktoren wie der Aussicht auf eine greifbare Belohnung (wie zum Beispiel Geld) nach Abschluss einer Aufgabe. Auch die Vermeidung möglicher negativer Konsequenzen durch das Nichtabschließen einer Aufgabe kann als extrinsische Motivation betrachtet werden.
Wie du motiviert bleibst: 12 effektive Strategien
Um einige der Möglichkeiten zu entdecken, wie Menschen Motivation finden, haben wir Unternehmer:innen und Kreative gefragt: „Was motiviert dich?“ Lies im Folgenden ihre Strategien und weiteren Tipps, die dir helfen, tägliche Routinen aufzubauen und fokussiert und erfolgreich zu bleiben.
1. Finde deine Leidenschaft
Einige Menschen werden durch ihre Liebe zu einem Handwerk oder einem Interesse motiviert. Wenn du dich als jemand siehst, der kreative Erfüllung bei der Arbeit vor Status oder Geld schätzt, verfolge eine Karriere oder Geschäftsidee, die dieses Bedürfnis stillt. Alternativ kannst du auch ein „Passion Project” nebenbei starten. Rune Madsen, Ingenieur bei Shopify, bleibt motiviert mit „Projekten im Haus, die mich beschäftigen und fernab des Computers lernen lassen.“
Wenn du eine Geschäftsidee verfolgst, frage dich: „Macht mich das glücklich?“ Wenn die Antwort nein ist, wirst du wahrscheinlich immer Schwierigkeiten haben, motiviert zu bleiben. Wenn du beispielsweise ein Unternehmen gründen möchtest, wähle eine Idee, die auf etwas basiert, was dich bereits motiviert.
2. Sei zielorientiert
Die Aussicht, ein Ziel zu erreichen – ein neues Verkaufsziel, eine Beförderung, Fitnessziele – kann dir helfen, motiviert zu bleiben, insbesondere wenn du diese Ziele mit einem messbaren und erreichbaren Plan definierst. Content-Designer Ibrahim Hasan bleibt motiviert, indem er „Dinge von einer Liste [abhakt]. Es klingt oberflächlich, aber ich liebe eine abgeschlossene To-do-Liste.“
Setze dir klare Ziele und platziere Erinnerungen daran in deiner Umgebung. Entwickle tägliche Routinen, die dich Schritt für Schritt auf diese Ziele hinführen. Wenn deine Ziele jemals unklar werden, riskierst du, die Motivation zu verlieren. Überprüfe sie regelmäßig, halte sie präsent in deinem Kopf und passe sie bei Bedarf an.
3. Erfülle deine Grundbedürfnisse
Grundbedürfnisse können eine sichere finanzielle Zukunft, die Unterstützung deiner Familie oder der Schutz deiner psychischen Gesundheit sein. Für Jessica Blaine Smith, eine selbstständige Fotografin, ist Geld ein großer Motivator: „Als Selbstständige brauche ich es, um über die Runden zu kommen.“
Das Verständnis deiner Bedürfnisse hilft dir, andere Aufgaben oder Aktivitäten im Kontext deiner zentralen Ziele neu zu bewerten. Wenn du beispielsweise dazu neigst, deine emotionalen Bedürfnisse zugunsten der Arbeit zu vernachlässigen, ändere die Perspektive. Einen Abend mit Freund:innen zu verbringen, um diese emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen, könnte dir tatsächlich mehr Motivation und Perspektive bei der Arbeit geben.
4. Beseitige Ablenkungen
Um in deinem Alltag motiviert zu bleiben, kann es so einfach sein, dich mit Dingen zu umgeben, die dich inspirieren. Du musst jedoch auch alles entfernen, was das nicht tut. Eine Ablenkung könnte beispielsweise sein, wenn du Zeit mit Projekten oder Aktivitäten verbringst, die nicht auf dein eigentliches Hauptziel einzahlen.
Während Ablenkungen Feinde der Motivation sind, ist die Monotonie es ebenfalls. Schaffe „kreative Ablenkungen“ oder Gelegenheiten, etwas Neues innerhalb eines aktuellen Projekts zu erleben. Kannst du zum Beispiel eine andere Methode erlernen, um eine Aufgabe zu erledigen?
5. Packe Prokrastination an der Wurzel
Wenn du mit deiner Motivation zu kämpfen hast, könnte das an einem anderen Problem liegen: der Prokrastination. Verlierst du das Interesse an einer Aufgabe oder fühlst dich überfordert, gewinnt die Prokrastination schnell die Oberhand. Verstehe die Gründe für deine Prokrastination, um sie zu überwinden – und neue Motivation zu gewinnen.
Ist deine To-do-Liste beispielsweise mit komplizierten Projekten überfüllt, teile sie in kleinere Arbeitspakete auf und baue Mini-Belohnungen ein. Sobald du einige kleinere Dinge erledigt hast, bist du vielleicht motiviert, auch den Rest anzugehen.
6. Schaffe einen motivierenden Arbeitsplatz
Um deine Ziele zu erreichen, verbringst du möglicherweise lange Nächte an deinem Computer oder in deinem Homeoffice. Gestalte diesen Raum so, dass er widerspiegelt, was dir Freude bereitet und dich an dein Endziel erinnert. Das kann so einfach sein wie Pflanzen in dein Homeoffice-Design zu integrieren, Möbel für optimalen Fluss umzustellen oder den Raum mit deinen Lieblings-Motivationszitaten oder einem Visionboard zu dekorieren.
7. Übe positive Visualisierung
Wenn du Träumer:in bist – und das trifft auf viele Unternehmer:innen zu – übe, dir deine ideale Zukunft vorzustellen. Wie sieht es aus, wirklich erfüllt zu sein? Wie fühlt es sich an, wenn du deine Ziele erreichst? Positive Visualisierung ist eine beliebte Wellness-Strategie. Sie besteht darin, deine Vorstellungskraft zu nutzen, um ein Bild einer gewünschten Zukunft zu malen. Diese Technik kann motivierend sein, da sie dir hilft, deine Ziele scharf ins Auge zu fassen.
Positives Denken allein führt nicht zu einem Ergebnis. Es ist aber ein erster Schritt, um aktiv zu werden und fokussiert auf deine langfristigen Ziele zu bleiben. Diese Technik hat sich besonders für Athlet:innen als wirksam erwiesen, die vor Wettkämpfen Visualisierung nutzen, um Selbstvertrauen zu gewinnen und Angst zu überwinden.
8. Übernimm Verantwortung dir selbst und anderen gegenüber
Die Zustimmung anderer kann ein starker Motivator sein. Vielleicht möchtest du deine Kinder stolz machen oder die Erwartungen deiner Kund:innen übertreffen. Lerne auch, dir selbst gegenüber verantwortlich zu sein. „Ich betrachte ‚mich‘ als ein Team“, sagt die Marketerin, Podcasterin und Unternehmerin Liz Whiting. „Und die Schritte, die ich heute unternehme, bereiten mich auf eine leichtere Zukunft und mehr Autonomie vor!“
Für Amanda McIntosh, Gründerin von Take My Face Off, ist das Engagement für zukünftige Generationen ein Motivator: „Jeden Tag führt das Lesen der Nachrichten zu Sorgen um den Planeten, was mich dazu bringt, an meinem Unternehmen zu arbeiten.“
9. Vertreibe Selbstgefälligkeit
Motiviert zu bleiben bedeutet für dich vielleicht, die Dinge spannend zu halten. Wenn du dich von Natur aus zu Action hingezogen fühlst, dann suche sie aktiv und bring frischen Wind in deinen Alltag – auch wenn gerade alles gut läuft. Die Aufregung, eine neue Idee zu verfolgen, ist eine starke Antriebskraft. Wage dich aus deiner Komfortzone, erhöhe deine Risikobereitschaft oder tauche ins Unbekannte ein, um mit einem kleinen Adrenalinkick deine Motivation anzukurbeln.
10. Such dir externe Motivation
Externe Motivationsquellen können Bücher, Podcasts, ein Lieblingsessen, ein Treffen mit einem/einer Mentor:in, ein inspirierendes Zitat, dein Tagebuch, Motivationsartikel, positives Feedback zu deiner Arbeit oder Musik sein, die dich aufmuntert.
Für die Musikerin, Tierschützerin und Gründerin Nicole Simone ist es die Erkenntnis, dass wir die unglaublichsten Technologien und Fähigkeiten haben, um so viele großartige Dinge zu tun, von denen frühere Generationen nur träumen konnten.
11. Strebe nach Selbstverwirklichung und Wachstum
Wenn du eine Leidenschaft für Lernen oder persönliches Wachstum hast, integriere Gelegenheiten dafür in deinen Alltag. Nimm dir regelmäßig Zeit, um Abstand von der Arbeit zu gewinnen – sei es, indem du eine neue Fähigkeit erlernst oder in etwas investierst, das dich persönlich erfüllt und dir neue Energie schenkt.
Die Schriftstellerin und Redakteurin Sara Yin findet Motivation in „dem ständigen Wunsch, eine Fähigkeit zu verbessern oder zu meistern, sei es technisch oder emotional“.
12. Behalte Belohnungen im Hinterkopf
Belohnungen, die motivieren, sehen für jede:n anders aus. Für dich mag es die Aussicht auf das Erreichen eines finanziellen Meilensteins sein; für andere ist es der Besuch eines Lieblingsrestaurants. Baue Belohnungen – und Zeit zum Feiern von Erfolgen – in deine Zielplanung ein.
Laut Verhaltenswissenschaftler:innen ist die Belohnung oft nicht greifbar, sondern eine chemische Reaktion in unserem Körper. Wenn wir erfolgreich sind, löst unser Gehirn eine Dopaminreaktion aus. Dieses Gefühl (oft als „Rausch“ bezeichnet) kann auch in Erwartung der Belohnung ausgelöst werden. Nach dem ersten „Rausch“ sucht unser Gehirn wieder nach diesem Gefühl. Das erzeugt einen Feedback-Loop, der uns die Motivation gibt, Handlungen zu wiederholen, die dieses Gefühl hervorrufen.
Quiz: Motivation für jeden Persönlichkeitstyp
Wie du motiviert wirst und bleibst, hängt von deiner Persönlichkeit ab. Unternehmer:innen sind motiviert, das zu tun, was sie tun, basierend auf verschiedenen Antrieben: Leidenschaft, Ideen, Wohlstand, finanzielle Stabilität oder Unabhängigkeit. Zu verstehen, was dich antreibt, ist der Schlüssel, um spezifische Werkzeuge und Taktiken zu nutzen, um Prokrastination zu vermeiden und produktiv zu bleiben.
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Wie du motiviert bleibst als Durchstarter:in 🔥
Als Durchstarter:in kannst du sehr leicht auf Motivation zugreifen, denn deine Ziele sind konkret: Geld, Macht und Anerkennung für deinen Erfolg. Aber selbst diese Ziele können langweilig werden und deine Motivation mindern, wenn du deine sekundären Bedürfnisse nicht berücksichtigst. Bleibe offen für neue Ideen, gehe Risiken ein und suche nach Veränderungen – Erfolg bedeutet dir nichts, wenn er zu leicht kommt.
Wie du motiviert bleibst als Planer:in 🗺️
Dein Pflichtbewusstsein dir selbst, anderen und deiner Arbeit gegenüber treibt dich dazu, eine sehr produktive Person zu sein. Du möchtest, dass Dinge erledigt werden – und zwar richtig. In der Regel ist das genug Anreiz für dich, an einem Projekt dranzubleiben und die harte Arbeit zu leisten, selbst wenn du dich unmotiviert fühlst.
Doch auch Planer:innen benötigen einen kleinen Schub, um in die Gänge zu kommen. Denke daran, Freude an dem zu finden, was du tust. Wenn du nicht mehr leidenschaftlich bei der Sache bist, könnte es Zeit für eine Veränderung sein – auch wenn sie dir erstmal Angst macht.
Wie du motiviert bleibst als Wegbereiter:in 🥾
Deine Herausforderung, Wegbereiter:in, besteht nicht darin, motiviert zu bleiben. Du kämpfst damit, motiviert genug zu sein, eine Sache bis zum Ende durchzuziehen. Ablenkungen können dich leicht verführen. Du sprühst vor Energie und wirst von der Begeisterung für neue Ideen angetrieben – selbst wenn du gerade mitten in der Umsetzung einer anderen steckst. Suche genauso, wie du nach neuen Projekten suchst, nach frischen Ansätzen, um ein bestehendes Problem zu lösen.
Wie du motiviert bleibst als Außenseiter:in ⚒️
Du wirst am stärksten von deinen Grundbedürfnissen motiviert, Außenseiter:in: das Dach über dem Kopf, ein stabiles Einkommen und ein klares Bild deiner finanziellen Zukunft. Für dich ist es ausgeschlossen, unmotiviert zu sein und zulassen, dass dieses Gefühl die Überhand gewinnt. Denn das könnte sich negativ auf deine Finanzen auswirken.
Deine Herausforderung in Sachen Motivation könnte darin liegen, dich von der Arbeit loszureißen und deine sozialen, körperlichen und emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen.
Wie du motiviert bleibst als Visionär:in ⛰️
Als Visionär:in bist du von Natur aus Zielverwirklicher:in. Es gibt keine bessere Motivation für dich als den großen Gewinn. Dir mangelt es normalerweise nicht an Motivationsquellen. Doch du kannst ermüden, wenn du ständig deine eigenen Ziele verschiebst.
Motiviert bleiben, um deine Ziele zu erreichen
Du hast den Schlüssel gefunden, wenn du alte Gewohnheiten ablegst, die deine Motivation rauben, und stattdessen tägliche Routinen entwickelst, die dich inspirieren und auf Kurs halten. Das erfordert jedoch Einsatz. Konzentriere dich auf dein Ziel, finde dein „Warum“ und umgib dich mit Menschen, die deinen Traum unterstützen. Sobald du deine persönliche Antriebskraft entdeckt hast, ist der Erfolg zum Greifen nah.
Feature-Bild von Alice Mollon
Fotos von Pexels
Wie du motiviert bleibst FAQ
Was sind die besten Möglichkeiten, um motiviert zu bleiben?
Die besten Möglichkeiten, um motiviert zu bleiben, sind oft persönlich. Was für die eine Person motivierend ist, muss es für die nächste nicht sein. Wenn Menschen mit Motivation kämpfen, kann das daran liegen, dass ihre Ziele zu vage sind, sie ihr „Warum“ nicht definiert haben oder die Belohnung den herausfordernden Weg dorthin nicht wert ist.
Wie bleibst du motiviert, wenn du faul bist?
Verstehe zuerst, warum du dich faul fühlst. Mangelt es dir an Schlaf? Ist dein Endziel für dich nicht mehr attraktiv genug? Faulheit zu überwinden, könnte bedeuten, dich wieder stärker mit deinen Zielen zu identifizieren – oder sie ganz zu ändern. Wenn es dir schwerfällt, Motivation aufzubringen, bist du möglicherweise auf dem falschen Weg.
Wie überlistest du dein Gehirn, um dich motiviert zu fühlen?
Positives Denken (oder positive Visualisierung) ist eine beliebte Technik, um dein Gehirn „zu überlisten“, sich motiviert zu fühlen. Dabei stellst du dir eine ideale Zukunft vor und schaffst ein klares Bild der Belohnung, die du durch das Erreichen deiner Ziele erhältst. Die Aussicht auf eine Belohnung kann eine motivierende Dopaminreaktion auslösen.